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Snyders, Frans Steen, Jan Teniers der Jüngere, David



Teniers der Jüngere, David


David Teniers (getauft 15. Dezember 1610 in Antwerpen; † 25. April 1690 in Brüssel) war ein flämischer Maler.

Teniers wichtigster Lehrer war sein Vater, David Teniers der Ältere. Später wurde er von Peter Paul Rubens und Adriaen Brouwer beeinflusst. 1633 wurde er in die Lukasgilde von Antwerpen aufgenommen, 1645 war er Dekan der Gilde.

Im Jahr 1637 heiratete er Anna Brueghel, eine Tochter Jan Brueghels d. Ä.; Trauzeuge war Rubens. Teniers ebenfalls gleichnamiger Sohn David Teniers III. (* 10. Juli 1638; † 11. Februar 1685) erlangte nicht die Bekanntheit seines Vaters. In seiner Tätigkeit als Tapisseriemaler liegt seine Bedeutung auf dem Gebiet der dekorativen Tapisserie.

Teniers wurde 1651 als Hofmaler nach Brüssel berufen. Als solcher betreute er die Kunstsammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm. Für diesen schuf er 1660 das "Theatrum pictorium", den ersten bebilderten Katalog einer Gemäldesammlung überhaupt. Zudem begründete er 1664 die Antwerpener Akademie. David Teniers d. J. war in seinen beinahe 80 Lebensjahren sehr produktiv, hunderte seiner Werke sind erhalten, sie hängen in so gut wie jeder namhaften Gemäldegalerie. Seine Genreszenen waren bei den Sammlern seiner Zeit äußerst beliebt.

Teniers schuf unter anderem bäuerliche Schenkstubenszenen mit Trinkern, Rauchern und Kartenspielern neben Motiven wie Volksfesten, Soldatenwachtstuben, Alchimisten- und Hexenküchen, etc. - insgesamt etwa 800 Bilder. Einen großen Teil seines Oeuvres bilden die Versuchungen des heiligen Antonius, von denen schätzungsweise 100 bis 200, Teniers und seinen Schülern zugeschriebenen, Versionen existieren.

Teniers ist der fruchtbarste der flämischen Bauernmaler, der sich jedoch von seinen Kunstgenossen durch eine maßvollere, minder derbe und gelassenere Auffassung der bäuerlichen Vergnügungen unterschied. Seine Bilder sind durch gemütlichen Humor, eine reiche, wohldurchdachte Komposition, eine leuchtende, frische, bisweilen an das Bunte streifende Färbung, durch geistreiche Charakteristik und frische Lebendigkeit der Darstellung ausgezeichnet. Außer Bauerntänzen, Dorfkirmessen, Schlägereien und Wirtshausszenen malte er genrehaft aufgefasste Szenen aus der Bibel, phantastische Szenen, wie die Versuchung des heil. Antonius, Alchimisten in ihren Laboratorien, Wachtstuben mit Soldaten, das Tun und Treiben der Menschen parodierende Tierstücke (Affen, Katzen etc.), Landschaften mit Figuren u. dgl. m. Anfangs in einem kräftigen, bräunlichen Ton malend, eignete er sich in seiner besten Zeit einen warmen Goldton an, an dessen Stelle seit etwa 1650 ein feiner Silberton trat.

Spieler in einer Schenke